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Entstehung und Vorkommen von Erdgas

Bereits im Karbon, also vor 290 bis 315 Millionen Jahren, bildeten sich die ersten Erdgaslagerstätten. Erdöl und Erdgas werden meist zusammen gefunden, da sie auf eine ähnliche Art und Weise entstehen. Sie bilden sich nur sehr langsam, meist dauert es Jahrmillionen. Dabei laufen immer mehrere Prozesse gleichzeitig ab.

Zur Entstehung von Erdgas bedarf es zunächst organischer Substanzen, meist Pflanzen wie zum Beispiel Plankton und Algen, die in der Regel einfach verwest sind. Gelegentlich gelang dieses Material aber auch unter Luftabschluss und konnte somit nicht mehr verwesen. So fielen sie auf den Meeresboden oder in Sümpfe und wurden mit Sanden und Tonen überlagert. Durch Meeresspiegelsenkungen wiederholte sich dieser Vorgang und dabei entstanden immer neue Gesteinsschichten. Dieses Muttergestein ist unter großem Druck in immer tiefere Schichten gelangt, wodurch auch die Wärme aus dem Erdinnern zunahm. So bildete sich Erdgas bei 120 bis 180 Grad Celsius rund 4.000 bis 6.000 Meter unter der Erdoberfläche. Im Muttergestein wurden die organischen Substanzen dann durch chemische Prozesse in gasförmige Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Erdgas ist entstanden.

Die Erdgasentstehung lässt sich vor allem in großen Teilen Mittel- und Nordeuropas sowie in Nordamerika beobachten. Diese Regionen lagen im Oberkarbon im Bereich des Äquators. Es handelte sich hier also um tropische Gebiete, die erst im Laufe der Erdgeschichte nach Norden drifteten und ihre heutige Position einnahmen.

Heute liegen die weltweit größten Erdgasvorkommen in Westsibirien mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 48.000 Milliarden Kubikmetern. Im Nahen Osten gehen Wissenschaftler von 70.000 Milliarden Kubikmetern Erdgas aus. Im Vergleich dazu hat Europa relativ kleine Reserven. Vor der norwegischen Küste liegt die größte Erdgasquelle Europas mit etwa 1.300 Milliarden Kubikmetern.