Ähnlich wie beim Strom wird auch beim Gas der Preis an den Verbrauch gekoppelt. Zwar geben einige Gasanbieter ihren Preis in Kubikmeter (m³) an, jedoch ist für die meisten Gasversorger die Kilowattstunde (kWh) die entscheidende Bezugsgröße. Mit der Kilowattstunde wird die Energiemenge bezeichnet, durch die innerhalb einer Stunde eine bestimmte Leistung umgesetzt werden kann. Für elektrische Geräte ist diese Messgröße weitreichend bekannt, so kann schnell ausgerechnet werden, dass eine drei Stunden lang brennende Glühbirne mit einer Leistung von 75 Watt 0,225 Kilowattstunden verbraucht. Beim Gas jedoch erscheint der Gaspreis pro kWh auf den ersten Blick wenig greifbar.
Was der Kunde letztlich für das Gas zu zahlen hat, hängt nicht allein vom Verbrauch und damit vom Preis pro Kilowattstunde ab. Neben der reinen Energiemenge, die genutzt wurde, muss der Gasversorger Bereitstellungskosten für Zähler und Ähnliches an den Netzbetreiber zahlen, die auf den Gaspreis des Verbrauchers umgelegt werden. Deshalb bedienen sich viele Gasanbieter bei ihren Tarifen eines zweiteiligen Modells: Um die festen Preisbestandteile abdecken zu können, wird eine monatliche Grundgebühr unabhängig vom Verbrauch erhoben. Als zweiter Tarifbestandteil erfolgt die Berechnung des tatsächlichen Verbrauchs.
Der Vergleich des pauschalen Gaspreises pro kWh kann so oftmals trügerisch sein, wenn der Anbieter beispielsweise eine hohe Grundgebühr verlangt. Ein kostenintensiver Grundpreis sollte nur dann in Kauf genommen werden, wenn dafür der Arbeitspreis sehr gering ist. Das lohnt sich vor allem für Kunden mit einem hohen Verbrauch. Verbraucher, die nur wenig Gas verbrauchen, sollten stattdessen darauf achten, einen Tarif mit möglichst geringer oder keiner Grundgebühr zu wählen.
Da der Preis nach der Anzahl der Kilowattstunden bezahlt wird, kommt die Frage auf, was damit alles betrieben werden kann. Mit einer Kilowattstunde ist es möglich, etwa fünf Minuten lang zu duschen, ca. 20 Minuten lang die Zimmerheizung laufen zu lassen oder für ungefähr drei Minuten einen Durchlauferhitzer zu nutzen. Pro Haushalt liegt der durchschnittliche Verbrauch je Quadratmeter Wohnfläche bei etwa 143 kWh Gas im Jahr. Wird auch das Wasser damit erhitzt, sind es sogar 160 kWh Gas. Für eine Mietwohnung mit 80 Quadratmeter Wohnfläche kann also von einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 11440 kWh Gas ausgegangen werden. Da der Preis pro kWh in 2015 im Durchschnitt 6,41 Cent betrug, ist klar, dass auch beim Gas ein hohes Einsparpotenzial vorhanden ist.