Gasbedarf in Deutschland

Erdgas wird in Deutschland primär zur Stromerzeugung genutzt, etwa 28 Prozent wird in Wärmekraftwerken verarbeitet. Im EU- Vergleich zählt Deutschland zu den Ländern mit einem hohen Gasverbrauch. Im Jahr 2005 lag er bei 100 Milliarden Kubikmeter, was einer Verdopplung seit 1980 entspricht. Weltweit wurden 2790 Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht, während der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch mit 405 Kubikmeter pro Jahr beziffert wird. In Regionen mit großen Erdgasvorkommen wird mehr Gas verbraucht als in anderen, so zum Beispiel in der Gegend zwischen der Arabischen Halbinsel und Sibirien. In Westsibirien befindet sich auch eines der weltweit größten Erdgasvorkommen mit geschätzten 48.000 Milliarden Kubikmetern. Im Nahen Osten gehen Wissenschaftler von 70.000 Milliarden Kubikmetern aus. Im Vergleich dazu hat Europa relativ kleine Reserven. Vor der norwegischen Küste liegt die größte Erdgasquelle Europas mit etwa 1.300 Milliarden Kubikmetern. Die wichtigsten Erdgasvorkommen in Deutschland sind in Niedersachsen zu finden. Sie beinhalten 270 Milliarden Kubikmeter.

Deutschland deckt seinen Gasbedarf zu 85 Prozent aus Importen. Diese Abhängigkeit wird auch in Zukunft bestehen, die Nachfrage nach Gas soll sogar noch steigen. Auch weltweit wird der Erdgasbedarf ansteigen. Die größten Zuwächse sind derzeit in Schwellenländern wie China und Indien zu verzeichnen. Die Gasversorgung in Deutschland erfolgt ausschließlich durch Pipeline-Gas. Eine weitere Option für den Ferntransport von Erdgas ist der Transport in verflüssigter Form, so genanntem Liquefied Natural Gas (LNG). Das Erdgas wird dann per Tanker über den Seeweg in das Bestimmungsland gebracht.