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Energielabel für Heizungen: Das ändert sich ab 2016

Foto Auch alte Heizungen bekommen ab 2016 ein EnergielabelErst seit Ende September müssen neue Heizkessel ein Energielabel tragen, wie es Verbraucher auch von Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten kennen. Nun erweitert Deutschland die Maßnahme auf manche alte Heizanlagen. Ab 2016 ist dies für die Hersteller freiwillig, doch ab 2017 müssen die Heizanlagen das Energielabel tragen.

Sankt Augustin - Nicht nur neue Heizungen im Handel tragen künftig ein Energielabel. Ab 1. Januar 2016 bekommen auch nach und nach alte Öl- und Gas-Heizkessel mit einer Nennleistung von bis zu 400 Kilowatt das bunte Etikett. Wie bereits von den Neuanlagen und von Elektrogeräten wie Fernsehern und Waschmaschinen bekannt, ordnet es die Heizung in Effizienzklassen ein. Diese werden mit einer bunten Skala von Rot bis Grün verdeutlicht. So sollen die Besitzer besser die Effizienz ihres Heizkessels einschätzen können - und natürlich dazu bewogen werden, eher die alte Anlage auszutauschen.

Erst freiwillig, dann verpflichtend

Zunächst ist das Ganze freiwillig. Schornsteinfeger, Installateure und bestimmte Energieberater können die Anlage in die Klassen einstufen und das Etikett anbringen, erklärt der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Sankt Augustin bei Bonn. Diese Dienstleistung sei kostenlos.

Ab 2017 sollen die Bezirksschornsteinfeger bei ihrer regelmäßigen Feuerstättenschau das Kennzeichnen der Anlagen dann übernehmen, die bis dahin noch kein Label tragen. Dies ist dann verpflichtend für Heizungen, die älter als 29 Jahre sind, wie die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online erklärt. Schrittweise wird die Altersgrenze gesenkt und bis 2024 erhalten Kessel einen Aufkleber, die mindestens 15 Jahre alt sind.

Die Mehrzahl der Geräte ist ineffizient

Während die Energielabels für neue Heizkessel EU-weit gelten, ist die Auszeichnung der Bestandsanlagen nur eine deutsche Maßnahme. Der Schornsteinfegerverband rechnet damit, dass viele Anlagen aufgrund ihrer hohen Verbrauchswerte höchstens in die Effizienzklasse C kommen. Auch in dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom September 2015 zu dem Label heißt es, dass derzeit über 70 Prozent der Heizgeräte in Deutschland ineffizient seien und die Effizienzklasse C, D oder E erreichten. Das Durchschnittsalter der Anlagen liege bei 17,6 Jahren, 36 Prozent aller Heizgeräte seien älter als 20 Jahre. Die höchstmögliche Klasse für Bestandsanlagen ist A++, die schlechteste E.

Ähnliches Label bei Neugeräten

Aber das Label gibt nur Informationen über den Gerätetyp, erklärt co2online. Eine gute Klasse bedeute nicht, dass auch alle Komponenten der Anlage aufeinanderabgestimmt sind oder dass die Anlage zum Gebäude passt - was beides ebenfalls wichtig für die Energieeffizienz ist.

Neue Gas-, Öl- und Stromheizungen, Heizungen auf Basis von Wärmepumpen sowie Kraft-Wärme-Kopplung und Kombinationsheizungen mit integrierter Warmwasserbereitung im Handel tragen seit September 2015 ein ähnlich gestaltetes Label. Hier ist die Einteilung der Klassen etwas anders: In den ersten vier Jahren gibt es die Einteilung A++ bis G. Schlechteres darf nicht mehr auf den Markt kommen. Ab August 2019 gelten dann nur noch die Klassen A+++ bis D. Zusätzlich gibt das Label der neuen Anlagen noch Heizleistung und Schallpegel an.

Hintergrundinformationen zum Thema gibt es im folgenden Video:

Quelle: YouTube/Haus & Co.

Text: dpa/tmn/pvg