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Gasförderung vor Italiens Küste: ja oder nein?

Foto Das Referendum zur Gasförderung ist in Italien gescheitertDürfen Firmen in Italien in Zukunft zeitlich unbegrenzt vor den Küsten nach Öl und Gas bohren? Darüber sollten die Bürger des Landes in einem Referendum entscheiden. Ein Ergebnis gibt es nicht, doch die Befürworter der Gasförderung vor der italienischen Küste dürften sich freuen.

Rom - In Italien ist ein Referendum über die Begrenzung von Öl- und Gasbohrungen vor den Küsten des Landes an einer zu geringen Beteiligung gescheitert. Am Sonntag (17. April) hatten bis 12 Uhr lediglich 8,35 Prozent der rund 49 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Am Ende waren es insgesamt nur etwa 31 Prozent, die votierten, wie aus den vorläufigen Daten des Innenministeriums nach Auswertung von etwa drei Viertel der Wahlbezirke hervorging. Damit das Ergebnis eine solchen Referendums gültig ist, müssen sich mindestens 50 Prozent beteiligen.

Küstennahe Öl- und Gasförderung

Die Wahllokale im ganzen Land waren am Sonntag von 7 bis 23 Uhr geöffnet gewesen. Beantwortet werden musste die Frage: „Wollen Sie, dass nach Ablauf der Konzessionen für die territorialen Gewässer Italiens die Bohrungen eingestellt werden, auch wenn es dort noch Öl- und Gasvorkommen gibt?“ Befürworter dringen vor allem auf eine stärkere Konzentration auf erneuerbare Energiequellen.

Neun Regionen Italiens hatten die Volksbefragung auf den Weg gebracht, um die bisherige Regelung abzuschaffen. Diese sieht vor, dass Erdöl- und Gaskonzerne innerhalb von zwölf Meilen Entfernung zur Küste ohne zeitliche Begrenzung nach Rohstoffen bohren dürfen, bis diese erschöpft sind.

Erfolg für Ministerpräsident Renzi

Das Thema wurde auch innerhalb der Regierung lange kontrovers diskutiert. Das nunmehrige Scheitern ist ein Sieg für Ministerpräsident Matteo Renzi, der die Italiener indirekt aufgerufen hatte, sich der Stimme zu enthalten - sehr zum Ärger einiger seiner Parteikollegen, die für eine Abschaffung der geltenden Bestimmungen plädierten. Renzi bezeichnete das Referendum als „völligen Quatsch“ und betonte, es gingen 11.000 Arbeitsplätze verloren, falls die Konzessionen nicht verlängert würden.

Einzelheiten zur Problematik der Gasförderung vo der italienischen Küste gibt es im folgenden Video:

Quelle: YouTube/euronews (deutsch)

Text: dpa/pvg