09.07.2018
In Deutschland sind nahezu alle Regionen mit dem Erdgasnetz verbunden. Versorgungslücken gibt es nur auf einigen Inseln und in sehr strukturschwachen Regionen. Da wir keine eigenen Gasvorkommen haben, beziehen wir das Gas aus anderen Ländern. Zu unseren hauptsächlichen Lieferanten gehören Norwegen, Kanada und Russland. Besonders die Zufuhr von Gas aus Russland ist umstritten. Dies liegt nicht zuletzt an den Plänen, eine neue Pipeline zu bauen, die mitten durch verschiedene Naturschutzgebiete führen soll. Aber auch die politischen Beziehungen zu Russland haben seit der Annektierung der Krim einen neuen Tiefpunkt erfahren. Hinzu kommt das gespannte Verhältnis zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, welches sich seit dem Amtsantritt von Donald Trump wieder verschärft hat.
Viele Deutsche haben Bedenken, dass sich Deutschland durch die Abnahme von Gas aus Russland abhängig macht. Dies führt auch immer wieder zu politischen Diskussionen innerhalb und außerhalb der Regierung.
Nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima im Jahre 2011 wurde die Energiewende beschlossen. Atomkraftwerke sollen abgeschaltet und die Energie aus ökologischen Ressourcen gewonnen werden. Dafür entstanden in den letzten Jahren überall zahlreiche Windkraft- und Solaranlagen. Laut einer Umfrage sehen die Deutschen die Energiewende allerdings kritisch und vertrauen eher dem traditionellen Erdgas. Dabei werden als bevorzugte Gaslieferanten Norwegen und Kanada genannt. Russland kommt auf den dritten Platz, während Gaslieferungen aus den USA aufgrund der derzeit schwierigen Handelsbeziehungen als kritisch betrachtet werden.
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