14.05.2020
Die Großhandelspreise für Gas befinden sich weiter im Abwärtstrend, so dass die zeitweise niedrigen Temperaturen im Mai daran nichts ändern. Die Gasnachfrage ist in Folge der Corona-Krise und der damit verbundenen schwachen Konjunktur nach wie vor gering. Selbst wenn es, wie erwartet, zu einer steigenden Nachfrage in der Industrie kommen wird, so liegt der Füllstand der deutschen Gasspeicher immer noch bei gut 70%. Doch auch unabhängig von der aktuellen Überversorgung ist das Ende der Heizperiode bereits in Sicht. Dies führt maximal dazu, dass die Gaspreise auf den Großhandelsmärkten weiter sinken.
Zunächst einmal sorgt der günstige Gaspreis dafür, dass Kunden nicht noch mehr für Gas bezahlen müssen. Die Preise bleiben stabil, wobei sich die jährliche Inflationsrate negativ auf das Preisniveau auswirken kann. Ob auf Grund der Marktentwicklung eine baldige Preissenkung möglich ist, entscheiden allein die Gasanbieter. Klar ist jedoch auch, dass der Gaspreis zwischen den Jahren 2009 und 2013 mit durchschnittlich 6,7 Cent pro kWh schon einmal höher war als heute.
Aktuell liegt der Gaspreis in Deutschland mit rund 5,9 Cent pro Kilowattstunde im europäischen Mittelfeld. Das betrifft auch den Anteil an Steuern und Abgaben, welcher derzeit rund 27% der Kosten ausmacht. Die höchsten Preise zahlen private Haushalte in Schweden mit ca. 12 Cent pro kWh. In Italien liegt der Preis pro Kilowattstunde bei durchschnittlich 9,5 Cent. Dem folgen Dänemark und Schweden mit rund 9 Cent pro verbrauchter kWh. Die günstigsten Gaspreise haben die Länder Rumänien und Ungarn mit rund 4 Cent.
Autor: Norman Peetz