19.01.2023
Im Januar 2023 sind die Großhandelspreise für Gas auf das Vorkrisenniveau gesunken. Das heißt, dass eine Megawattstunde Gas heute nicht teurer ist als vor Beginn des Russland-Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022. Doch warum ist das so und was heißt das für Sie als Verbraucher?
Die milden Januar-Temperaturen haben den Gasverbrauch in Deutschland reduziert. Hinzu kommt, dass die Deutschen in Sachen Energieverbrauch sparsamer sind und die Gasnachfrage auch deshalb zurückgeht.
Die Gasspeicher haben einen Füllstand von gut 90 % und sind überdurchschnittlich voll. Die vorhandene Speichermenge sollten reichen, um die Verbraucher und Unternehmen sicher durch den Winter zu bringen. Zudem hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die ersten LNG-Flüssiggasterminals in Wilhelmshaven/ Niedersachsen und Lubmin/ Mecklenburg-Vorpommern eröffnet, um die russischen Gaslieferungen zu ersetzen. Diese und weitere Maßnahmen sorgen dafür, dass sich die Lage am Gasmarkt beruhigt und die Angst vor einer Versorgungsknappheit sinkt. Demnach gibt es gleich mehrere Gründe, warum die Gasbeschaffungspreise an der Energiebörse sinken.
Da die Gasversorger ihre Vorräte über Monate im Voraus beschaffen, kann es noch etwas dauern, bis die Gaspreissenkung beim Verbraucher ankommt. Jedoch zeichnet sich bereits heute ein deutlicher Trend ab. Innerhalb der letzten drei Monate haben sich die Gaspreise faktisch halbiert, wobei die Preisbremse sämtliche Kosten oberhalb von 12 Cent pro kWh übernimmt. Ein Gasanbieter-Wechsel kann sich also schon heute lohnen, um den Gaspreiserhöhungen der regionalen und überregionalen Gasversorger entgegen zu wirken.
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Autor: Norman Peetz