27.11.2023
Ab dem 01. Januar 2024 steht Verbrauchern in Deutschland eine signifikante Senkung der Gaspreise bevor. Etwa 240 Grundversorger haben Preissenkungen für Gas angekündigt, die durchschnittlich 21% ausmachen. Bis 2022 bezog Deutschland überwiegend Gas aus Russland, hauptsächlich über die "Nord Stream"-Pipeline, die 2021 Ziel eines Sabotageakts war. In Reaktion darauf verfolgte Deutschland eine Strategie zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Beschaffung von Gas aus Ländern wie Norwegen, den USA und Saudi-Arabien. Diese Maßnahmen waren erfolgreich: Die Gasreserven sind voll, und aufgrund der gefüllten Reservoirs und eines Rückgangs der Inflation konnten Energieunternehmen günstiger einkaufen, was zu einem merklichen Rückgang der Energiepreise an der Börse führte. Eine Tendenz, die alternative Gasanbieter bereits früher an die Konsumenten weitergegeben haben, während Grundversorger zunächst zurückhaltender reagierten.
Trotz dieser Entwicklungen liegen aktuell noch etwas mehr als 50% der Gastarife in der Grundversorgung über der Gaspreisbremse, also über 12 Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich dazu bieten fast alle Alternativanbieter Preise unterhalb der Gaspreisbremse an. So können Neukundentarife bereits ab 7,44 ct/kWh abgeschlossen werden (Gaspreise unterliegen täglichen Schwankungen, der angegebene Preis gilt für das PLZ-Gebiet 04109 Leipzig und einem Gasverbrauch von 20.000 kWh). Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zahlt in der Grundversorgung derzeit jährlich etwa 2.633 €, bei einem alternativen Gasanbieter wären es jedoch nur etwa 1.650 € (bei dem oben genannten Arbeitspreis von 7,44 ct/kWh). Der Anbieterwechsel kann somit eine jährliche Ersparnis von ca. 983 Euro bedeuten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die bevorstehenden Preissenkungen der Grundversorger eine erfreuliche Nachricht für Verbraucher darstellen. Allerdings zeigt der Gaspreisvergleich, dass alternative Anbieter in den meisten Fällen günstigere Konditionen bieten, insbesondere für Neukunden. Ein Vergleich der Tarife und ein Anbieterwechsel können daher weiterhin eine wesentliche finanzielle Ersparnis bringen.
Nicole Vergin
Nicole berichtet über aktuelle Entwicklungen auf dem Energiemarkt und die Auswirkungen auf Verbraucher. Vor ihrer Zeit bei PREISVERGLEICH.de arbeitete sie in verschiedenen Forschungsprojekten im Energiesektor.