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Von L-Gas zu H-Gas: Was die Gasumstellung für Verbraucher bedeutet

Hand dreht an Heizkörper

Millionen Verbrauchern in Deutschland steht in den kommenden Jahren eine wichtige Veränderung bevor: die Marktraumumstellung von L- auf H-Gas. Ein Mammutprojekt, das die Energieversorgung in Deutschland nachhaltig verändern wird. Betroffen sind vor allem Haushalte in Regionen, die bisher mit L-Gas (low calorific gas) versorgt wurden. Um die Versorgung langfristig zu sichern, hat die Bundesregierung die sogenannte Marktraumumstellung beschlossen. Doch was bedeutet das für die Verbraucher?

Warum erfolgt die Umstellung?

L-Gas hat einen geringeren Brennwert und stammt überwiegend aus heimischen Quellen und aus den Niederlanden. Die L-Gas-Vorkommen, mit denen bisher weite Teile Nordwestdeutschlands versorgt wurden, sind erschöpft. Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, müssen bis 2030 mehr als fünf Millionen Gasheizungen umgerüstet werden. Deshalb wird nun sukzessive auf H-Gas (high calorific gas) umgestellt. H-Gas hat einen höheren Methan- und Energiegehalt und wird aus Ländern wie Norwegen importiert. Vor dem Angriff auf die Ukraine kam es auch häufig aus Russland. Die Umstellung ist notwendig, um die zukünftige Gasversorgung sicherzustellen.

Welche Regionen sind betroffen?

Die Marktraumumstellung betrifft vor allem den Nordwesten und Westen Deutschlands. Teile von Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Bremen stehen vor der Herausforderung, ihre Gasversorgung umzustellen. Insgesamt umfasst das betroffene Gebiet rund ein Viertel des deutschen Gasmarktes. Verbraucher können sich beim örtlichen Gasnetzbetreiber erkundigen, wann genau ihr Gebiet betroffen ist. Die Umstellung erfolgt schrittweise, einzelne Gemeinden werden nicht auf einmal, sondern über einen längeren Zeitraum umgestellt.

Wie läuft die Umstellung ab?

Der Prozess der Umstellung ist komplex, aber für die Verbraucher weitgehend unkompliziert gestaltet. Hier die wichtigsten Schritte:

  • Ankündigung

    Bereits zwei Jahre vor der Umstellung werden Sie von Ihrem Gasnetzbetreiber informiert.

  • Erhebung der Geräte

    Ein Jahr vor der Umstellung sollen alle Gasgeräte im Haus erfasst werden. Fachleute des Netzbetreibers überprüfen nach Terminabsprache die Geräte auf ihre Umstellungsfähigkeit.

  • Anpassung der Geräte

    Bei der Anpassung werden durch Handwerker alle notwendigen Teile der Gasgeräte ausgetauscht. Diese Termine finden in der Regel wenige Wochen vor der Umstellung statt.

  • Qualitätskontrolle

    In jedem zehnten Haushalt wird stichprobenartig überprüft, ob die Umstellung fachgerecht durchgeführt wurde.

Icon Hinweis

PREISVERGLEICH.de Spar-Tipp: Die Umstellung ist ein guter Anlass, den aktuellen Gastarif zu überprüfen. Steigende Energiepreise und veraltete Verträge können zu höheren Kosten führen. Ein schneller Gastarif Vergleich hilft, mögliche Einsparungen zu finden und von besseren Konditionen zu profitieren.

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Was müssen Verbraucher beachten?

Haushalte, die von der Umstellung betroffen sind, werden mindestens zwei Jahre im Voraus informiert. Sollten Verbraucher bisher noch keine Benachrichtigung erhalten haben, ist die Umstellung in ihrem Gebiet nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre geplant. Es entstehen für die Haushalte keine Kosten, da die Netzbetreiber die Umstellungskosten tragen. Eine Rechnung für die Anpassung wird also nicht ausgestellt. Sie brauchen nicht um Ihre Gasversorgung fürchten, da eine durchgehende Belieferung gewährleistet ist.

Fazit: Marktraumumstellung als Zukunft der Gasversorgung

Die Marktraumumstellung ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für die Zukunft. H-Gas hat einen höheren Brennwert als L-Gas, was eine effizientere Energienutzung ermöglicht. Zudem öffnet die Umstellung den Weg für eine flexiblere Gasversorgung, die weniger abhängig von einzelnen Quellen ist. Obwohl für die meisten Verbraucher kaum spürbar, ist es ein entscheidender Schritt zur Sicherung unserer Energieversorgung. Die Gasumstellung ist somit nicht nur ein technisches Projekt, sondern ein Baustein für eine nachhaltige und sichere Energiewende Deutschlands.

Quelle: Bundesnetzagentur

Antonia Genßler

Antonia Genßler


Als Content-Managerin & Vergleichsexpertin berichtet Antonia über spannende Themen im Energie- & DSL-Bereich und informiert Sie über alle Neuigkeiten auf dem Markt!