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Gaspreisentwicklung in Deutschland 2024 – 2025

Die Gaspreisentwicklung in Deutschland hat sich seit den extremen Höchstständen im Jahr 2022 wieder deutlich entspannt. Anfang 2025 liegt der durchschnittliche Preis für Neukunden bei etwa 10 Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang – 2024 lag der Durchschnittspreis noch bei 10,68 ct/kWh, im Jahr 2023 sogar bei 13,99 ct/kWh bei einem Haushaltsjahresverbrauch von 20.000 kWh.

2025 ist bislang durch eine Seitwärtsbewegung mit leichtem Aufwärtstrend geprägt. Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil, die Gasspeicher sind trotz eines Füllstands von nur 37 % ausreichend. Gleichzeitig führen steigende Netzentgelte bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bundesweit zu etwa 20 % höheren Jahreskosten. Zusätzlich wurde der CO₂-Preis für fossile Energieträger zum 1. Januar 2025 von 45 € auf 55 € pro Tonne angehoben – das entspricht etwa 0,82 Cent pro kWh. Dadurch bleiben Beschaffungs- und Vertriebskosten mit 6,43 ct/kWh weiterhin auf hohem Niveau – etwa doppelt so hoch wie vor der Energiekrise.

Gaspreisentwicklung 2024–2025 - Stabilisierung, aber kein Vorkrisenniveau

Seit 2024 ist eine Erholung spürbar. Wechselaktivität auf Rekordniveau, bessere Infrastruktur, mildere Winter und bewusstes Verbrauchsverhalten sorgten für mehr Stabilität. Die Gaspreise liegen aber noch immer über dem Niveau vor der Energiekrise. Trotzdem sind Haushalts-Gaspreise 2025 für viele bezahlbarer als noch 2022 oder 2023 – auch dank der Mehrwertsteuersenkung auf 7 % und der gestoppten Gasumlage.

Diese Balkengrafik zeigt die durchschnittlichen Erdgaspreise für Haushalte in Deutschland von 2014 bis 2024 in Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) – jeweils für einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh.

2021 steigt der Gaspreis auf 7,06 ct/kWh. Neu dabei: der CO₂-Preis als orangefarbener Balken – damals mit 0,41 ct/kWh noch moderat. 2022 dann der Preisschock. Der Gaspreis springt auf 16,47 ct/kWh – mehr als das Doppelte im Vergleich zu 2020. Haupttreiber des gestiegenen Gaspreises sind die Kosten für Beschaffung und Vertrieb, die Gasspeicherumlage und die deutlich gestiegenen Steuern und Abgabem.

Einen leichten Rückgang verzeichnet der Gaspreis seit 2023 mit 13,99 ct/kWh und 10,69 ct/kWh im Jahr 2024. Der Gaspreis sinkt zwar, bleibt aber über dem Vorkrisenniveau. Beschaffung und Vertrieb (2024: 6,43 ct/kWh) sind weiterhin deutlich teurer als vor 2021.

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Rückblick: Gaspreisentwicklung seit der Marktöffnung 2006

Nach der Marktöffnung 2006 bewegten sich die Preise über Jahre im Bereich zwischen 6 und 7 Cent pro kWh. Bis 2020 lagen die Preise relativ stabil, bevor die Energiekrise ab 2021 den Markt massiv veränderte. Die Einführung des CO₂-Preises und die steigende Nachfrage trieben die Kosten spürbar nach oben. In den Jahren 2014 bis 2020 bewegte sich der durchschnittliche Gaspreis zwischen 5,73 ct/kWh (2016) und 6,52 ct/kWh (2014). Die einzelnen Preisbestandteile blieben relativ konstant.

Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 löste eine Energiekrise aus. Im Herbst 2022 erreichte der durchschnittliche Gaspreis über 15 Cent pro kWh. Geplante politische Maßnahmen wie die Gasumlage wurden zwar gestoppt, dennoch waren die Belastungen für Haushalte enorm. Erst ab Ende 2023 setzten sinkende Beschaffungskosten und politische Entlastungen ein.

Gas Umlage sorgte für schlechte Gaspreisentwicklung 2022

Wie die Deutsche Bundesregierung am 15. August 2022 bekannt gab, sollte am 01. Oktober 2022 eine neue Gas Umlage gelten, die den Gaspreis um 2,419 Cent pro kWh Gas erhöht. Die Gas Umlage galt als zeitlich befristet und war bis zum Jahr 2024 vorgesehen. Dabei sollte die Umlage direkt an die Energiekonzerne gehen, die unter den hohen bzw. deutlich überhöhten Gasbeschaffungspreisen in Deutschland leiden, um so eine Insolvenzwelle der Gasanbieter zu verhindern. Die Umlage trat jedoch nie in Kraft, da die Bundesregierung diese rechtzeitig wieder abgeschafft hat.

Mehrwertsteuersenkung auf 7 % und Gaspreisbremse 2023

Die Mehrwertsteuersenkung von 19 % auf 7 % ist eine echte Entlastung für den Gaspreis. Die Entlastung durch die Gaspreisbremse ist hingegen fraglich und betrifft nur die Haushalte und Unternehmen, die einen Preis von über 12 Cent pro kWh zahlen bzw. künftig zahlen sollen. Auf die echte Preisentwicklung hat dies jedoch keinen Einfluss bzw. ist diesbezüglich noch kein Trend erkennbar. Inwieweit die Versorger Ihre Verträge jetzt auf über 12 Cent pro kWh anpassen, um Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen, bleibt abzuwarten.

Gaspreiszusammensetzung 2025

Die Infografik zeigt die durchschnittliche Gaspreiszusammensetzung für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh. Der Gaspreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die wichtigsten dabei sind:

  • Beschaffung & Betrieb
  • Netzentgelte & Messung
  • Mehrwertsteuer
  • CO2-Preis
  • Erdgassteuer

Einflussfaktoren auf die Entwicklung die Gaspreises

Die Gaspreisentwicklung in Deutschland wird auch im Jahr 2025 von mehreren zentralen Faktoren beeinflusst. An erster Stelle stehen die Beschaffungskosten auf dem Weltmarkt. Sie hängen stark von Angebot und Nachfrage ab – etwa durch kalte Winter in Europa oder eine starke Nachfrage aus Asien. Auch geopolitische Unsicherheiten, wie etwa der Russland-Ukraine-Krieg, wirken sich direkt auf die Großhandelspreise für Erdgas aus.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der CO₂-Preis. Seit 2021 wird in Deutschland eine CO₂-Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Erdgas erhoben. Im Jahr 2025 wurde dieser Preis von 45 auf 55 € pro Tonne erhöht. Das schlägt mit rund 0,82 Cent pro Kilowattstunde zu Buche und macht ihn nach den Netzentgelten zur größten staatlich bedingten Preisbelastung.

Ölpreisbindung

Im Frühjahr 2010 entschied der Bundesgerichtshof, dass Gasversorger ihre Preise für Endverbraucher nicht automatisch an den Ölpreis binden dürfen. Es gibt zwar in den internationalen Lieferverträgen zwischen den Erdgaslieferanten und den Gasanbietern wie E.ON oder RWE Klauseln, die eine Ölpreisbindung vorsehen, allerdings ist diese Ölpreisbindung ganz anderer Natur wie die Ölpreisbindung, die Sie bis zum Jahr 2010 von Ihrem Gasversorger kannten. Die internationale Ölpreisbindung hat nur einen indirekten Einfluss auf den Gaspreis Ihres Anbieters.

Politische Unruhen und neue Pipelines

Wie die Ukraine-Krise zeigte, ist die Gaspreisentwicklung auch von politischen Unruhen betroffen. So stammen die deutschen Gasimporte vorwiegend aus der GUS, Norwegen und den Niederlanden. Da es bei der Ukraine-Krise zum Konflikt zwischen Russland und der EU kam, herrschte die Befürchtung, dass die GUS ihre Gaslieferungen als Druckmittel gegen die EU und damit auch Deutschland verwendet. Die Energiebörsen reagierten entsprechend, was sich in der Anpassung des Gaspreises niederschlug. Neue Pipelines, die durch sichere Länder verlaufen, versprechen hingegen eine Beruhigung des Marktes. So wird Aserbaidschan über die neue Pipeline TAP ab Ende des Jahres 2019 die EU mit Gas versorgen, ohne dass die Leitung über russisches Gebiet läuft.

Ressourcenknappheit und Fracking

Das Fördermaximum an Erdgas sollte laut Prognose der Energy Watch Group im Jahr 2020 erreicht werden. Danach sollten die Mengen des förderbaren Erdgases dramatisch abfallen. Der Rückgang wird wahrscheinlich 70 bis 80 Prozent betragen. Damit wird es unweigerlich zu immer höheren Gaspreisen kommen. Fracking ist laut Energy Watch ebenfalls kein Ausweg. Hier wird das Fördermaximum noch wesentlich schneller als bei herkömmlichen Gasfeldern erreicht. Im Mutterland des Frackings, den USA, wurde das Fracking-Fördermaximum bereits zwischen den Jahren 2015 und 2017 erreicht. Aufgrund des im Winter 2017/ 2018 gestiegenen Ölpreises laufen die Fracking-Anlagen in 2018 wieder auf Hochtouren. Wie sich die Förderung auf die Gaspreisentwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Abgaben und Steuern für Gas

Die Statistik zur Gaspreisentwicklung von 2011 bis 2013 zeigt, dass auch die Steuern den Kunden belasten. Zwar stieg die Prozentzahl nicht, Steuern und Abgaben machten in diesen Jahren rund 24 Prozent des Gaspreises aus, weil sich aber der Nettopreis des Gases erhöhte, stiegen damit auch die Einnahmen für den Staat an Erdgassteuer und Umsatzsteuer.

CO2-Bepreisung ab 2021

Im Januar 2021 trat die schrittweise CO2-Bepreisung in Kraft, die sich direkt auf den Gaspreis in Deutschland auswirkt. Dabei fällt ein CO2-Preis pro verbrauchte Tonne CO2 an. Dieser lag zunächst bei 25 € im Jahr 2021 und steigert sich auf 55 € im Jahr 2026. Für Unternehmen und Verbraucher bedeutet das automatisch höhere Gaskosten. Der Preisaufschlag beträgt zunächst ca. 0,6 Cent pro kWh Gas und steigert sich auf 1,3 Cent pro kWh. Für einen Familien-Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von ca. 12.000 kWh pro Jahr entstehen so Mehrkosten von 73 bis 163 €.

Studien zur Gaspreisentwicklung

Fragen und Antworten zur Gaspreisentwicklung

Norman Peetz

Norman Peetz


Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich Strom & Gas. Als Redaktionsleiter hat er den Energiemarkt im Blick.

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