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Erdgas-Vorräte auf Tiefstand: Droht bald ein Gas-Engpass?

(Foto) Erdgas-Vorräte GasengpassDie Erdgas-Vorräte in Deutschland sind auf einen bedenklichen Tiefstand gesunken. Trotz des vergleichsweise milden Winters betragen die Reserven in den 50 deutschen Gaslagerstätten nur noch ein Drittel. Die Forderung nach einer nationalen Erdgasreserve wird lauter.

Die Heizperiode ist noch nicht ganz vorbei, die Ukraine-Krise hält weiter an. Da sorgt die Meldung, dass sich die deutschen Gasreserven auf einem Tiefstand befinden, für Sorge. Wie RP Online kürzlich berichtete, ist der Füllstand in den etwa 50 Gaslagerstätten des Landes bedenklich gesunken. Dies gehe aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Demnach betrug der Speicherfüllstand Mitte März nur noch ca. 33 Prozent – erstaunlich wenig angesichts des milden Winters.

Reicht das Gas nicht mehr lange?

Zahlreiche Energieunternehmen wie etwa E.on und RWE lagern Erdgas an etwa 50 Standorten in Deutschland. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, beträgt die Kapazität dieser Speicher Knapp 24 Milliarden Kubikmeter bei einem jährlichen Verbrauch von etwa 95 Milliarden Kubikmeter, damit könnte der Verbrauch von 90 Tagen – rein rechnerisch – abgedeckt werden. Wie das Ministerium ergänzte, könne sich dieser Zeitraum jedoch durch eine stärkere Nachfrage oder aber einen nicht besonders hohen Speicherstand verkürzen. Genau dies ist nun der Fall.

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Wo bleibt die nationale Erdgasreserve?

Angesichts der bislang ungelösten Krise im Gastransitland Ukraine stellt sich laut RP Online die Frage, ob Deutschland jederzeit genügend Erdgas auf Reserve hat, falls es wegen des Streits zwischen Russland und der Ukraine zu Verzögerungen bei der Gaslieferung kommt. Die Bundesregierung beschwichtigt und erklärte jüngst, man könne bei Lieferunterbrechungen und hoher Nachfrage Gas von anderen Quellen beziehen. Dennoch sehen Energieexperten den niedrigen Füllstand kritisch. Oliver Krischer, Fraktionsvize der Grünen, betonte, dass der Speicherfüllstand in nur sechs Wochen um 20 Prozent gesunken ist und forderte ein Eingreifen der Politik. So könne eine nationale Erdgasreserve Deutschland unabhängiger von russischen Gasimporten machen. Schon im vergangenen Jahr kamen Rufe nach einer solchen Reserve auf, doch passiert ist bislang nichts. Noch sind SPD und CDU gegen eine strategische Erdgasreserve, der verantwortliche Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zögert und hat zunächst ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses soll im Mai 2015 vorliegen.