Durch alte Heizkessel werden jährlich Unmengen an Kohlendioxid in die Umwelt geblasen und außerdem viel Energie verschwendet. Aus diesem Grund müssen Kessel, die vor dem ersten Oktober 1978 eingebaut wurden, ausgetauscht werden. Diese gesetzliche Vorschrift gilt bereits seit dem Jahr 2008 für alle Häuser. Findet der Schornsteinfeger in Ihrem Haus noch einen alten Heizkessel, der in Betrieb ist, kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro verhängt werden. Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, über einen Austausch bzw. die Modernisierung der Heizanlage nachzudenken.
Neue Öl- und Gas-Brennwertkessel ermöglichen Energieeinsparungen von 25 Prozent und mehr. Wenn beispielsweise die Anlage mit einem Solarsystem kombiniert wird, steigt der Wirkungsgrad weiter. Besonders effizient sind Gas-Brennwertkessel.
Generell wird beim Brennwertkessel die heiße Abluft, sprich der Rauch, zum Heizen genutzt. Er strömt am kühlen Heizwasser vorbei und erwärmt es. Damit der kalte Rauch dann noch aus dem Schornstein kommt, wird er mittels Gebläse hinausgepustet. Da er hierbei Schaden am Schornstein anrichten kann, werden spezielle Abgasrohre in diesen montiert. Sehr effektiv ist es den Gas-Brennwertkessel direkt unter dem Dach aufzustellen, da man sich hier meterlange Abgasrohre sparen kann. Ein Öl-Brennwertkessel kann aber leider nur im Keller aufgestellt werden und hat auch nicht die hohe Effizienz eines Gaskessels.
Doch egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, auf jeden Fall tun Sie mit einem Brennwertkessel Ihrem Geldbeutel und der Umwelt einen Gefallen.
Tipp: Da ein neuer Kessel mit circa 3.000 Euro plus Kosten für Abgasrohre usw. zu Buche schlägt, lohnt eine Förderung durch die KfW Bank. Sie unterstützt Sie finanziell bei der Erneuerung aller Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten.
Beim neu gedämmten Altbau kann die Leistung des Heizkessels reduziert werden, aber die meisten alten Heizkörper haben eine zu geringe Oberfläche, um jetzt ausreichend zu heizen. Außerdem benötigen alte Heizkörper zweidrittel mehr Wasser als moderne Heizungen, wodurch sie wahre Energiefresser sind.
Nutzen Sie in Ihrem Haus Solarheizung oder eine Wärmepumpe, dann stößt auch hier ein alter Heizkörper an seine Grenzen. Außerdem erzeugen alte Heizkörper eine hohe Konvektion, also einen Luftstrom. Dadurch wird permanent Staub aufgewirbelt und der Fußboden wird kühl und die Decke warm - auch nicht ideal. Es spricht also viel dafür, alte Heizkörper zu erneuern, wenn etwa ein Heizungsaustausch geplant ist oder die Dämmung des Hauses verbessert wird.
Natürlich gibt es hier Ausnahmen. Wurde etwa eine Fußbodenheizung eingebaut, kann der alte Heizkörper verbleiben, sozusagen als Reserve für besonders kalte Tage. Besitzt der alte Heizkörper eine schöne große Oberfläche und ist technisch einwandfrei, dann kann er weiterhin mit einer modernen Heizanlage genutzt werden.
Ein unabhängiger Energieberater schaut, an welcher Stelle Ihres Hauses eine energetische Sanierung lohnenswert ist. Zudem kann er die Kosten dafür sehr konkret abschätzen und seine Einschätzung ist notwendig, um die Förderung durch die KfW zu bekommen. Darüber hinaus hat der Energieberater die Möglichkeit, schon vor der Stellung des Antrags zur finanziellen Förderung nachzuprüfen, in welchem Umfang Ihre gewünschte Sanierungsmaßnahme überhaupt förderungsfähig ist.
Haben Sie einen neuen Heizkessel oder Heizkörper eingebaut, dann vergessen Sie deren Wartung nicht. Umfangreiche Tipps dazu haben wir für Sie in unserem Ratgeber „Wintercheck für die Heizung“ zusammengetragen. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie weitere Kosten dank des „hydraulischen Abgleichs“ sparen können.
Norman Peetz
Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich Strom & Gas. Als Redaktionsleiter hat er den Energiemarkt im Blick.