gas.preisvergleich.de

Steigende Gaspreise 2025: Diese Mehrkosten kommen auf Sie zu

Leerer Geldbeutel vor einer Heizung

In den letzten zwei Jahren erlebten die Gaspreise eine Achterbahnfahrt: Nach einem Höchststand während der Energiekrise 2022 fielen sie Anfang 2024 teilweise sogar auf unter 6 Cent pro kWh, nur um sich seitdem fast wieder zu verdoppeln. Aktuell liegt der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland bei 9,6 Cent pro Kilowattstunde, mit steigender Tendenz (Stand Dezember 2024). Ab 2025 drohen allerdings weitere drastische Preissteigerungen. Hier lesen Sie, warum die Gaskosten 2025 weiter steigen und welche Maßnahmen Verbraucher jetzt ergreifen können, um ihre Ausgaben zu minimieren.

Wie Gas-Netzentgelte für teurere Preise sorgen

Die Gas-Netzentgelte werden ab 2025 flächendeckend ansteigen. Das heißt - gegenteilig zu den Stromnetzentgelten – verzeichnet kein Bundesland einen Rückgang der Gas-Netzentgelte. Gas-Netzentgelte sind Grundgebühren, die jeder Gasverbraucher für die Nutzung des Gasnetzes zahlen muss. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Gaspreises und machen etwa ein Fünftel der jährlichen Gesamtkosten aus.

Der Anstieg der Gas-Netzentgelte 2025 ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien und die Wärmewende sinkt der Gasverbrauch, weswegen die Kosten für die bestehende Infrastruktur auf weniger Nutzer verteilt werden müssen. Zudem hat die Bundesnetzagentur neue Abschreibungsregeln eingeführt, die es den Netzbetreibern ermöglichen, zukünftige Stilllegungen in ihre Kalkulationen einzubeziehen.

Wo steigen die Gas-Netzentgelte am meisten?

Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh steigen die Entgelte deutschlandweit um 19,8 %, in manchen Bundesländern sogar über 30 %. Dieser Anstieg bedeutet Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh in etwa Mehrkosten von etwa 100 € pro Jahr. Des Weiteren ist ein deutlicher Anstieg der ostdeutschen Bundesländer zu sehen. In Sachsen-Anhalt schießen die Entgelte um +33,3 % in die Höhe, dicht darauf folgen Sachsen-Anhalt mit 31,8 % und Mecklenburg-Vorpommern mit +27,1 %.

Die geringsten prozentualen Steigerungen finden sich in Hamburg +8,8 % (von 449,59 € auf 489,24 € pro Jahr), Bayern +15,1 % (von 447,16 € auf 514,74 € pro Jahr) und Berlin +18,1 % (von 437,00 € auf 516,02 € pro Jahr). Weitere Zahlen können Sie dem untenstehenden Diagramm entnehmen.

Weitere Kosten: Anstieg der CO₂-Steuer und Speicherumlage

Der CO₂-Preis, der bereits im Januar 2024 auf 45 Euro pro Tonne gestiegen ist, wird 2025 weiter auf 55 Euro pro Tonne erhöht. Diese Erhöhung treibt die Kosten für fossile Brennstoffe wie Gas weiter in die Höhe und belastet Verbraucher zusätzlich. Neben den steigenden Netzentgelten und der CO₂-Steuer müssen Verbraucher auch mit einer möglichen Erhöhung der Speicherumlage rechnen. Diese Umlage dient der Finanzierung der Gasspeicher, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Viele Gasanbieter legen diese Mehrkosten auf die Verbraucher um und das wird sich ab 2025 an den steigenden Gaspreisen bemerkbar machen.

Handlungsoptionen für Verbraucher

Angesichts der steigenden Kosten sollten Verbraucher aktiv werden:

  • Anbietervergleich durchführen: Die Preisunterschiede zwischen Gasanbietern können über 1.000 Euro pro Jahr betragen. Ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann erhebliche Einsparungen bringen.
  • Energieeffizienz verbessern: Investitionen in Dämmung und moderne Heiztechnik können den Gasverbrauch senken.
  • Alternative Heizsysteme prüfen: Der Umstieg auf Wärmepumpen, insbesondere in Kombination mit Photovoltaikanlagen, kann langfristig die Heizkosten senken.
Vergleichen Sie Ihren Gasanbieter
Postleitzahl eingeben
Ortsangabe
150m² Wohnung
Verbrauch

Worauf beim Gaswechsel zu achten ist

Bei einem Anbieterwechsel sollten Verbraucher folgende Punkte beachten:

  • Vergleich von Grund- und Arbeitspreis: Achten Sie auf das Verhältnis zwischen Grund- und Arbeitspreis. Ein niedriger Grundpreis kann bei hohem Arbeitspreis teurer sein, besonders bei hohem Verbrauch.
  • Laufzeit des Vertrags und Kündigungsfristen: Längere Laufzeiten bieten oft bessere Konditionen, schränken aber die Flexibilität ein.
  • Preisgarantien und deren Dauer: Eine vollständige Preisgarantie sichert den gesamten Gaspreis für einen bestimmten Zeitraum.
  • Bonuszahlungen, Boni, Cashback: Prüfen Sie die Bedingungen genau. Oft sind Boni an eine Mindestvertragslaufzeit gebunden oder werden erst nach einem festgelegten Zeitraum gutgeschrieben.

Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen

Das Sonderkündigungsrecht gilt, wenn ein Gasanbieter die Preise erhöht. Preiserhöhungen müssen mindestens einen Monat im Voraus bekannt gegeben werden, sodass Sie genug Zeit zum Reagieren haben. Das Sonderkündigungsrecht erlaubt eine außergewöhnliche Kündigung, ohne dass die üblichen vertraglichen Fristen eingehalten werden müssen. Das Recht der Sonderkündigung gilt 14 Tage nach der Preiserhöhung. In der Grundversorgung können Sie jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündigen. Verbraucher sollten die Mitteilung zur Preiserhöhung sorgfältig prüfen und bei Bedarf schnell handeln, um von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Gasvertrag kündigen.

Fazit: Gastarife vergleichen und wechseln kann Ihnen viel Geld sparen

Die deutschlandweite Erhöhung des Gaspreises zwingt viele Verbraucher tiefer, in die Tasche zu greifen. Angesichts der prognostizierten Preissteigerungen bis 2025 ist es ratsam, die eigene Gasversorgung kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Kostensenkung zu ergreifen. Ein Gastarifvergleich und Lieferantenwechsel oder Investitionen in energieeffiziente Technologien können helfen, die finanziellen Auswirkungen abzufedern.

Antonia Genßler

Antonia Genßler


Als Content-Managerin & Vergleichsexpertin berichtet Antonia über spannende Themen im Energie- & DSL-Bereich und informiert Sie über alle Neuigkeiten auf dem Markt!