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Wie steht es 2025 um die in Gasversorgung Deutschland?

Symbolbild zur aktuellen Lage der deutschen Gasversorgung 2025: Eine Hand hält eine blaue Gasflamme, dazu Text „Wie stehts um die deutsche Gasversorgung?“ – Gas News zu Energieversorgung, Gaspreise und Versorgungssicherheit in Deutschland.

Die deutsche Gasversorgung steht aktuell im Zentrum politischer und wirtschaftlicher Diskussionen: Am 1. Juli 2025 erreichten die Gasspeicher einen Stand von knapp 50 Prozent und werden somit langsam wieder voller. Doch reicht diese Befüllungsphase aus, um das Ziel von 90 Prozent Füllstand für den Winter zu erreichen? Wie sicher ist die Gasversorgung in Deutschland momentan? Seit der Energiekrise im Jahr 2022 hat sich die Gasversorgung in Deutschland grundlegend gewandelt. Neue Lieferquellen, veränderte Preisstrukturen und eine Gasspeicherumlage von 0,299 Cent pro Kilowattstunde prägen das aktuelle Bild. Während die Politik gelassen auf die Speicherstände blickt, fragen sich Verbraucher, welche Auswirkungen das auf ihren Gaspreis hat. In diesem Artikel erfahren Sie, wie stabil die deutsche Gasversorgung ist und wie Sie als Verbraucher von der aktuellen Marktlage profitieren können.

Das Wichtigste zum Thema Gasversorgung

  • Die deutschen Gasspeicher sind am 1. Juli 2025 zu 50,34 Prozent gefüllt – ein kontinuierlicher Anstieg seit April.
  • Bis zum 1. November müssen die Speicher gesetzlich auf 90 Prozent gefüllt sein.
  • Die Bundesnetzagentur sieht trotz des saisonalen Aufbaus keine akute Versorgungsgefährdung.
  • Die Förderung ist zeitlich begrenzt auf maximal drei Jahre pro Unternehmen und endet spätestens 2030.
  • Deutschland bezieht sein Gas hauptsächlich aus Norwegen, den Niederlanden und über LNG-Terminals

Speicherfüllstände zeigen normalen saisonalen Verlauf

Die Gasspeicher befinden sich derzeit in der typischen Befüllungsphase des Jahres. Die aktuellen Daten zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Füllstände.

Das linksstehende Diagramm zeigt die Entwicklung der Füllstände deutscher Gasspeicher im Zeitraum von Oktober 2023 bis Dezember 2025. Dargestellt sind zwei Vergleichszeiträume: der Speicherverlauf von Oktober 2023 bis September 2024 in dunkelblau sowie der Verlauf von Oktober 2024 bis September 2025 in orange. Im Betrachtungszeitraum 2023/2024 lag der Füllstand der Gasspeicher zu Beginn des Winters bei über 95 %. Trotz saisonaler Entnahmen sank der Stand nur moderat auf etwa 60 % im März 2024. Ab dem Frühjahr setzte eine stetige Befüllung ein, die im Spätsommer ihren Höhepunkt bei nahezu 100 % erreichte.

Im darauffolgenden Zeitraum 2024/2025 zeigte sich ein deutlich angespannteres Bild. Die Speicher waren zu Winterbeginn bereits schwächer gefüllt als im Vorjahr und erreichten im März 2025 ein niedriges Niveau von unter 30 %. Der Vergleich verdeutlicht, wie stark sich Verbrauch, Wetter und geopolitische Faktoren auf die Versorgungssicherheit auswirken können. Insbesondere der deutliche Rückgang der Speicherstände im Winter 2024/2025 unterstreicht die Notwendigkeit langfristiger Vorsorge und effizienter Speicherbewirtschaftung.

Warum die Politik den saisonalen Verlauf gelassen bewertet

Trotz der aktuell noch moderaten Speicherfüllstände von gut 50 Prozent zeigt sich die Bundesnetzagentur zuversichtlich. Die Behörde verweist auf die planmäßige Befüllung und die diversifizierten Lieferquellen. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche betont, dass Deutschland mittlerweile über ausreichende alternative Gasquellen verfügt und die Infrastruktur für Flüssiggas (LNG) weiter ausgebaut wurde. Die gelassene Haltung der Politik basiert auf mehreren Faktoren: Die Speicher können bei Bedarf deutlich schneller befüllt werden als in der Vergangenheit und die Gasimporte aus Norwegen, den Niederlanden und über LNG-Terminals laufen stabil. Der kontinuierliche Anstieg der Füllstände seit April zeigt, dass die Befüllungsstrategie planmäßig verläuft und die gesetzlichen Vorgaben für Oktober und November erreichbar sind.

Deutsche Gasimporte: Neue Lieferstrukturen stabilisieren Versorgung

Nach dem grundlegenden Umbau der deutschen Gasversorgung haben sich die Importstrukturen fundamental gewandelt. Deutschland bezieht sein Gas mittlerweile hauptsächlich aus Norwegen, den Niederlanden und über neue LNG-Terminals an der deutschen Küste. Diese Diversifizierung hat die Versorgungssicherheit deutlich erhöht, auch wenn sie mit höheren Kosten verbunden ist. Die norwegischen Gaslieferungen über bestehende Pipelines bilden das Rückgrat der deutschen Gasversorgung. Ergänzt werden diese durch niederländische Lieferungen und wachsende LNG-Importe aus verschiedenen Herkunftsländern. Diese Struktur ermöglicht es, auch bei Ausfällen einzelner Lieferquellen die Versorgung aufrechtzuerhalten. Die genauen Gasimporte in Deutschland seit 2022 können Sie in der untenstehenden Grafik entnehmen.

Die neuen Lieferverträge sind teilweise langfristig angelegt und bieten damit Preisstabilität, auch wenn das Kostenniveau höher liegt als in der Vergangenheit. Für die Speicherfüllung bedeutet dies, dass die Befüllung planmäßig erfolgen kann, auch wenn sie kostenintensiver geworden ist.

Bedeutung für deutsche Gasverbraucher und Preisentwicklung

Die veränderte Gasversorgungsstruktur hat direkte Auswirkungen auf die Preisgestaltung für Verbraucher. Deutschland bezieht sein Gas mittlerweile über diversifizierte Quellen mit jedoch höheren Kosten. Die Gasspeicherumlage von aktuell 0,299 ct/kWh spiegelt diese veränderten Beschaffungskosten wider.

Die Gasspeicherumlage ist eine staatliche Abgabe, die zum 1. Oktober 2022 während der Energiekrise eingeführt wurde, um die Finanzierung der strategischen Gasspeicherung und damit die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Die Umlage deckt die Kosten, die den Gasspeicherbetreibern entstehen, um die gesetzlichen Füllstandsvorgaben zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit in Deutschland zu erfüllen. Durch diese Umlage soll sichergestellt werden, dass auch in Krisenzeiten ausreichend Gas für die Versorgung der deutschen Haushalte und Industrie zur Verfügung steht. Am 1. Januar 2025 wurde die Umlage von 0,250 ct/kWh auf 0,299 ct/kWh angehoben.

Die Kosten werden direkt über den Gaspreis an alle Endverbraucher weitergegeben, was bei einem durchschnittlichen Haushalt mit 20.000 kWh Gasverbrauch pro Jahr etwa 60 Euro zusätzlich bedeutet. Gleichzeitig unterscheiden sich die Endkundenpreise zwischen den Gasanbietern erheblich, da sie unterschiedliche Beschaffungsstrategien verfolgen. Während einige Versorger noch auf teure Spot-Markt-Einkäufe angewiesen sind, konnten andere langfristige Lieferverträge zu stabileren Konditionen abschließen. Die aktuelle Marktlage bietet Verbrauchern optimale Bedingungen für einen Gaspreisvergleich. Durch die unterschiedlichen Beschaffungsstrategien können die Preisunterschiede zwischen den Versorgern erheblich sein. Besonders Haushalte mit höherem Gasverbrauch sollten diese Chance nutzen, um von günstigeren Gastarifen zu profitieren.

Fazit: Stabilisierung durch Diversifizierung

Die deutsche Gaswirtschaft hat sich erfolgreich an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die Diversifizierung der Gasimporte über norwegische Pipelines, niederländische Lieferungen und LNG-Terminals hat die Versorgungssicherheit erhöht. Während die Kosten dafür gestiegen sind, zeigt sich die neue Struktur als robust und weniger anfällig für Versorgungsunterbrechungen. Die aktuellen Speicherfüllstände bestätigen, dass die neue Versorgungsstruktur funktioniert. Der kontinuierliche Anstieg seit April zeigt, dass die gesetzlichen Vorgaben für Oktober und November realistisch erreichbar sind. Auch der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur nimmt Fahrt auf und wird mittelfristig eine weitere Diversifizierung der Energieversorgung ermöglichen. Für Verbraucher bedeutet dies langfristige Planungssicherheit bei der Gasversorgung, auch wenn die Preise auf einem höheren Niveau stabilisiert sind. Die funktionierenden Marktmechanismen und die stabilen Lieferbeziehungen schaffen die Grundlage für eine verlässliche Energieversorgung in Deutschland.

Silvia Lehrack

Silvia Lehrack


Als Expertin für Energievergleiche beleuchtet Silvia aktuelle Trends rund um Strom, Gas und Energiekosten – praxisnah, verständlich und immer am Puls der Zeit.