Lesen Sie hier, mit welchen Tricks Sie Energie und vor allem Gas sparen können. Sicher erinnern Sie sich an Ihre ersten eigenen vier Wände. Das Geld war knapp und viele von uns suchten ein Zimmer in einer WG oder mieteten sich eine Einraumwohnung in einer billigen Wohngegend. Die Überraschung kam mit der ersten Nebenkostenabrechnung. Denn in aller Regel hieß das: Nachzahlen!
Plötzlich war klar, dass warme Zimmer und heißes Duschen Geld kosten und es besser ist, Energie und Heizkosten zu sparen. Als Konsequenz führte das häufig zu einem ängstlichen Heizen, wodurch sich einige Wohnungen zeitweise in den Nordpol verwandelten. Doch macht es Sinn, die Heizung nur dann von der Nullstellung zu lösen, wenn wir länger im Zimmer sind? Das diese Heizmethode alles andere als Energie sparend ist, sollte allen bekannt sein. Erfahren Sie daher im folgenden Ratgeber, wie Sie Ihre Kosten für Heizung und Gas wirklich reduzieren und in der aktuellen Gas-Krise effizient Energie sparen. Fakt ist, das Gas ist knapp und keiner von uns weiß, ob sich das zeitnah ändern wird. Daher hat das Verbraucherportal PREISVERGLEICH.de wichtige Energiespartipps für Sie zusammengestellt.
Sie können sehr viel Energie sparen, wenn Sie die Wohnung konstant heizen. Die Wände nehmen die Wärme auf und geben sie gleichmäßig ab. Das Erwärmen einer ausgekühlten Wohnung hingegen verschlingt jede Menge Heizenergie und lässt den Gaszähler rattern. Natürlich empfehlen wir Ihnen die Raumtemperatur in der Zeit herunter zu regeln, in der Sie nicht zu Hause sind. Nutzen Sie dafür ein programmierbares Thermostat, das in jedem Baumarkt erhältlich ist. So können Sie früh um sieben aus dem Haus gehen und das Gerät senkt automatisch die Raumtemperatur. Kommen Sie gegen 17 Uhr nach Hause, fährt es die Heizung auf die gewünschte, programmierte Zimmertemperatur hoch. Ähnlich verhält es sich bei einer Standheizung im Auto.
Wenn Sie keine elektrischen, programmierbaren Heizungsthermostate in seiner Wohnung haben, können Sie trotzdem Energie und Geld sparen. In unserem Ratgeber "7 praktische Tipps, wie Ihr Heizungsthermostat beim Energiesparen hilft" lesen Sie wichtige Informationen über den richtigen Umgang mit herkömmlichen Thermostaten. Tipp: Lassen Sie die Temperatur nicht unter 16 Grad sinken, denn das kann zur Schimmelbildung an Wänden führen! Heute gibt es auch smarte Heizkörperthermostate wie z. B. das Thermostat von Tado.
Ob Wohnung oder Haus - jeder Raum hat eine mehr oder weniger ideale Temperatur. So sollten im Badezimmer 22 bis 24 Grad herrschen. Für die Küche sind 18 bis 20 Grad ausreichend und für den Flur sind nicht mehr als 16 bis 18 Grad erforderlich. Weitere Angaben zur vernünftigen Raumtemperatur finden Sie in unserer Infografik. Durch die jeweiligen Abstriche in der Temperatur sparen Sie wieder bares Geld. Tipp: Die Raumtemperatur sollte im Winter bei ca. 21 Grad liegen. Den Rest macht der Pulli oder Ihre Winterdecke.
Beachten Sie zudem, dass Sie im Sommer alle Heizkörper auf das Stern-Symbol Ihres Thermostates einstellen.
Es ist erstaunlich, aber bereits das Absenken der Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius kann bis zu sechs Prozent der Heizkosten sparen. Reduzieren Sie beispielsweise die Temperatur von 22 auf 20 Grad Celsius, dann ergibt sich über den gesamten Winter eine Einsparung von circa 108 Euro. Grundlage für diese Rechnung ist ein Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden Gas.
Um Heizkosten zu sparen, sollten Sie auf keinen Fall die Heizkörper zustellen. Also weg mit dem Sofa von der Heizung. Weiterhin können Sie für eine gute Luftzirkulation sorgen, indem Sie einen Deckenventilator anbringen. Er schaufelt sozusagen die warme Luft von unter der Decke zurück in den Raum. Das Tolle daran: Im Sommer verschafft er auch noch Kühlung. Nicht zu empfehlen ist es, die Türen zu öffnen, damit die Luft zirkuliert. Gerade wenn in kühle Räume, wie das Schlafzimmer, die warme Luft aus dem Wohnzimmer strömt, setzt sich Feuchtigkeit an den Wänden ab, die zu Schimmelbildung führen kann.
Gibt Ihre Heizung ein fröhliches gluckerndes Geräusch von sich? Dann ist wahrscheinlich Luft im Heizkörper. Das reduziert die Wärmeleistung erheblich. Um die Heizung entlüften zu können, besitzt sie ein kleines Ventil. Dieses können Sie mittels Schraubenzieher oder Spezialschlüssel (im Baumarkt erhältlich) öffnen. Weil dabei auch Wasser austreten kann, sollten Sie neben dem Schlüssel auch eine Schüssel zum Auffangen des Wassers dabei haben. Tritt das Wasser aus, ist keine Luft mehr im Heizkörper, so dass Sie das Ventil wieder schließen können. Nach oben
Eine Reflexionsfolie bzw. Dämmtapete hinter dem Heizkörper hilft dabei, nicht die Wand, sondern den Raum zu heizen. Auch über die Fenster geht Wärme verloren. Daher empfehlen wir Ihnen Rollos vor den Fenstern anzubringen. Diese schließen die Luft zwischen Fenster und Zimmer ein, so dass Sie eine sehr gute Wärmedämmung nutzen. Wenn es durch geschlossene Fenster und Türen zieht, sollten Sie Gummidichtungen im Baumarkt kaufen und die Fenster und Türen in Ihrem Wohnraum abzudichten.
Man sagt, Kinder machen ein Haus erst richtig hell und warm. Neu interpretiert: Sie lassen überall das Licht brennen und die Türen offen stehen, sodass die Heizung die ganze Wohnung befeuern muss. Aber gerade zur Heizperiode sollten die Türen geschlossen bleiben, um die Wärme im jeweiligen Zimmer zu halten. Erklären Sie das Ihren Kleinen und Sie werden sehen, die Türen werden ab dann geschlossen bleiben.
Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass richtiges Lüften viel Heizenergie einsparen kann. Beheizte Zimmer sollten Sie zweimal am Tag stoßlüften. Dazu sollten Sie für zehn Minuten (im Winter eher 3-5 Minuten) die Fenster weit öffnen und das Thermostat Ihrer Heizung herunterdrehen. Je weiter das Fenster geöffnet ist, umso schneller wird die Luft ausgetauscht. Am besten ist es, auf Durchzug zu lüften (Querlüftung), damit Sie eine gute Luftzirkulation erreichen und die Feuchtigkeit mit der Luft gut nach draußen gelangt. Das Lüften mit angekippten Fenstern funktioniert nicht. Das freut höchstens Ihren Gasanbieter, da sie die von der Heizung erwärmte Luft auf Dauer zum Fenster hinaus schicken und so Ihren Gasverbrauch erhöhen, ohne einen Durchlüftungseffekt zu erzielen.
Eine weitere Möglichkeit um Energie bzw. Gas zu sparen ist es, beim Kochen mit einem Gasherd oder Elektroherd den Deckel auf dem Topf zu lassen, damit die Wärmeenergie in Form von Wasserdampf nicht entweicht. Welche weiteren Energiespartipps fürs Kochen mit Gasherd es gibt, haben wir für Sie hier zusammengestellt.
Die bisherigen Energiespartipps betreffen vorwiegend Mieter. Hingegen richtet sich der Heizungscheck an Vermieter bzw. Hauseigentümer. Durch eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage lassen sich ebenfalls Heizkosten sparen.
Eine Dusche ist kein Whirlpool. Daher macht es Sinn, nicht zu heiß zu duschen, um so deutlich Gas zu sparen. Da die Warmwasseraufbereitung in sehr vielen Haushalten mittels Gas bzw. der Verbrennung von Gas erfolgt, können Sie mit einer niedrigeren Gastemperatur bares Geld sparen. Gleiches gilt, wenn Sie nicht länger 5 Minuten, sondern nur noch drei Minuten duschen. Daher ist auch kürzeres Duschen eine Möglichkeit, um auf einfachem Wege Gas zu sparen.
Denken Sie beim Thema Gas sparen auch an Badegewohnheiten. So ist es grundsätzlich sinnvoll, auf das winterliche Vollbad zu verzichten. Ein einfaches Baden sollte reichen, um die Freude am Baden nicht zu verlieren.
In einem letzten Gasspartipp möchten wir Ihnen nahelegen, die volle Kapazität Ihres Geschirrspülers zu nutzen. Die Nutzung des Geschirrspülers ist günstiger, als stetig ein ganzes Spülbecken mit heißen Wasser zu füllen. Zudem ist die Leistungsfähigkeit Ihres Spülers deutlich größer als viele Verbraucher denken.
Der Bundeswirtschaftsminister sagt es. Die Bundesnetzagentur sagt es. Städte und Gemeinden sagen es. Das Gas ist von nun an ein knappes Gut und keiner von uns weiß, ob und wie lange die deutschen Gasvorräte in den Speichern reichen werden. Daher soll und muss es das Ziel sein, dass die Unternehmen und privaten Haushalte so gut wie möglich Gas sparen. Das betrifft Sie als Einzelperson, Ihre Familie und alle Personen, die Sie umgeben. Zudem ist es Politikern, Bundestagsabgeordneten und Unternehmen gegeben, eine Vorbildfunktion beim Thema Gas sparen einzunehmen.
Tipp: Die angegebenen Gasspartipps gelten auch für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung mit Öl, Fernwärme und Kohle.
Norman Peetz
Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich Strom & Gas. Als Redaktionsleiter hat er den Energiemarkt im Blick.